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Stand: 28.12.2001

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Da schon alle Teile dafür vorhanden waren, fing ich 1999 mit einem Nord-Modul an. Dieses Modul ist als Testmodul gedacht, um alle Modellbautechniken zu erproben, da ich noch nie eine hochwertige Modellbahnanlage gebaut hatte. Als Highlight wollte ich auf dem Modul einen Bahnübergang darstellen (damit konnte ich meinen Märklin-Bahnübergang recyceln).

Den Empfehlungen der Literatur (1) folgend baute ich den Modulkasten mit einer durchgehenden Bodenplatte, da mir das als Anfänger leichter erschien als die Spantenbauweise. Der 1,20 m lange Kasten war sehr zügig fertiggestellt und die Gleistrasse wurde aufgesetzt. Als Gleisbettung verwendete ich das Material der Firma Merkur und baute in Modulmitte den Bahnübergang ein. Nachdem ich die Sommerfeld-Oberleitungsmasten besorgt hatte, stellte ich meinen 1. Fehler fest: Die gewählte Breite des Trassenbretts war zu gering, es fehlten links und rechts je 1 cm! Glücklicherweise hatte ich eine Bodenplatte, so konnte ich für die Masten Holzständer bauen und sie neben dem Trassenbrett auf der Grundplatte montieren (pfft - nochmal gut gegangen) und konnte dann die Masten aufstellen. Aber ich wollte ja Erfahrungen sammeln!

Im nächsten Arbeitsschritt lötete ich die Schienenenden an den Modulköpfen auf Messingschrauben auf - leider verweigerte sich das Profilmaterial der Märklin-K-Gleise völlig meinen Lötversuchen. Später wurde mir von den Modellbahnfreunden in Wertheim (auch Modulbauer - aber eigenes Kopfprofil) bestätigt, dass sich die Märklinschienen nur mit viel Aufwand und speziellen Flußmitteln verlöten lassen. Da die Profile nicht wollten wie ich, habe ich Schienenverbinder unter die Schienen geschoben. Diese ließen sich wunderbar verlöten! Das war der Bauzustand wie er auf dem 1. Bild zu sehen ist. Danach war aber erstmal Winterpause, da der Werkstattschuppen nicht beheizt ist.

Für eine größere Ansicht des Rohbaues einfach auf das Bild klicken:

Rohbau

Im Frühjahr 2000 gings dann endlich weiter. Die Landschaft war jetzt dran. Doch vorher musste der Bereich zwischen den beiden Gleisbettungen mit Schotter aufgefüllt werden. Hierfür verwendete ich dunklen Schotter der Fa. Faller. zuerst habe ich Ponal pur auf das Trassenbrett und die Flanken der Gleisbettung aufgebracht und darauf den Schotter gestreut. Als zweiter Arbeitsgang wurde der Schotter eben gekehrt und danach mit dem berühmten Wasser-Weißleim-Spüli-Gemisch beträufelt. Erst beim 3. Abschnitt hatte ich den Bogen raus, wieviel Kleber-Gemisch einzubringen war. Meine Frau schlug dann noch vor, auch die Außenkanten der Bettung mit dem Fallerschotter zu bekleben, da er sich farblich doch etwas vom Merkur Gleisbett abhob. Als dies auch erledigt war, sah das Gleisbett homogen aus und es fiel gar nicht weiter auf, das zwischen den Schwellen Merkur und außen Echtschotter war. Beim nächsten Modul werde ich auf alle Fälle nur noch Echtschotter verwenden - es sieht einfach besser aus! Zu guter letzt wurden die Oberleitungsmasten aufgestellt.

Jetzt wendete ich mich endlich der Landschaftsgestaltung zu. Bereits im Vorjahr habe ich die Grundplatte bis zur oberkante des Modulkastens mit Hartschaum (z.B. Styrodur) ausgefüllt. Es ist leicht, läßt sich hervorragend bearbeiten (bohren, feilen, schleifen - kein Problem) und ist sehr druckstabil. Nun habe ich mit einem scharfen Bastelmesser und grobem Schleifpapier die Landschaftsoberfläche herausgearbeitet. Wassergräben rechts und links der Straße und die Höhenzüge liesen sich schnell herstellen. Danach überlegte ich mir, mit welchem Material ich die Landschaftsoberfläche ordentlich hinbekommen würde. Der Hartschaum läßt sich nicht absolut glatt schleifen, es gibt automatisch kleine "Grübchen" und Ungenauigkeiten. Gips wollte ich nicht nehmen (die Sauerei wollte ich mir ersparen), deshalb ging ich auf einen Besuch in den örtlichen Baumarkt. Dort fand ich was ich suchte: Rißspachtel auf Lösungsmittelbasis: läßt sich äußerst dünn auftragen ohne zu reißen (aber auch nicht zu dick!) und ist fix und fertig gemischt. Ideal! Die Erwartungen hat das Material voll erfüllt. Es läßt sich prima auf den Hartschaum aufbringen und haftet sehr gut und kann nach dem Aushärten noch glattgeschliffen werden. Nachdem die Oberfläche mit dem Rißspachtel überzogen und abgeschliffen und das gesamte Modul mit brauner Abtönfarbe gestrichen war, hatte ich den Rohbau des Moduls fertig.

Für eine größere Ansicht der Zwischenstufe einfach auf das Bild klicken:

Rohbau Rohbau

Jetzt stand ich wirklich vor einem Problem: Ich musste kreativ tätig werden (und das liegt mir nicht so)! Der nächste Arbeitsschritt war die ausgestalltung der Landschaft. Da ich auf dem Modul möglichst viel probieren aber gleichzeitig nicht zu unrealistisch werden wollte, habe ich die Landschaft in 4 Bereiche eingeteilt. Dies ergab sich aufgrund des Sraßen- und des Gleisverlaufes ganz natürlich. Ich wollte hier eine Streuobstwiese mit einem Blockstellengebäude und einem dazugehörigen Bauerngarten, eine Weide mit Feldweg, einen Acker und einen Wald darstellen.

Ich begann erstmal damit, die Straße herzustellen. Ich habe mich hierzu einfach grauer Farbe bedient. Die Straße ist wohl eine Idee zu hell, aber Straßenoberflächen gibt es in so vielen Schattierungen, dass dies kaum ins Gewicht fällt. Für die Fahrbahnmarkierungen habe ich keine Schablone verwendet sondern ich habe diese mit Kreppapier abgeklebt und mit sehr dickflüßiger Farbe abgetupft.

Danach nahm ich mich der Wiese/Weide vorne links an. Nachdem ich auf der Oberfläche mit einem Pinsel und Weißleim einen Feldweg "aufgemalt" habe, wurde dieser mit feinem Sand (original Plattensee-Sand vom letzten Urlaub) bestreut. Da die Schicht noch nicht dick genug war, habe ich diesen Vorgang wiederholt. Danach wurde der Wiesenbereich mit Leim bestrichen und mit Streugras aus der "Static"-Dose bestreut. Es wurden verschiedene Grasfarbtöne verwendet umd die Weide nicht zu eintönig erscheinen zu lassen. Am Gleisrand wurden dann Büsche aus Islandmoos gepflanzt. Damit sie "echt" wirken sind diese vorher mit Flockmaterial "aufgepeppt" worden. Höhere Büsche erhielten einen Draht als innere Stütze.

Das Feld rechts vorn habe ich fast genauso hergestellt. Damit ich mir aber bei den Furchen nicht allzuviel Arbeit machen musste, habe ich den Tip eines Wertheimer Modellbauers beherzigt und das Feld mit Wellpappe hergestellt. Die Pappe wurde braun grundiert und dann mit erdbraunen Flocken bestreut (was sich als unerwartet schwierig herausstellte). Der Feldweg wurde in bereits bewährter Weise hergestellt.

In das Blockstellengebäude habe ich eine Holzplatte (ca. 4 mm) unten eingeklebt, in die 2 Bananenstecker eingebaut worden waren. Die zugehörigen Buchsen wurden in die Grundplatte montiert. Damit kann das Gebäude jederzeit von der Anlage abgenommen werden, um z.B. eine Beleuchtung einzubauen o.Ä.. Um das Gebude habe ich feinen Schotter als Splitt ausgestreut und einen Bauerngarten links davon angelegt. Für die einzelnen Beete habe ich dabei echte Erdkrümel verwendet, dass sich als die beste Methode erwiesen hat. Ein paar Blumendrahtstücke als Bohnenstangen, kleine Splitkörner als Wegbegrenzung und Beflockungsreste für den Kompostkasten und fertig war der Bauerngarten. Als Obstbäume verwendete ich verschiedene Fertigbäume (und das geht an die Finanzen!).

Für eine größere Ansicht der Zwischenstufe einfach auf das Bild klicken:

Rohbau Rohbau

Danach ging die Ausgestaltung des Moduls zügig voran. Es wurden verschiedene Kleinteile aufgebracht, z.B. der Fahrdraht angelötet, Leitpfosten, Leitplanken und ein paar Einzelbäume verteilt. Nach der obligatorischen Winterpause habe ich mir dann den Wald, als letzten Abschnitt vorgenommen. Das war das aufwendigste und teuerste Stück am Modul. Ich habe mir dazu von Völkner eine Laubbaum-Schachtel kommen lassen (Seegras-Äste). Die 25 Rohlinge habe ich zuerst braun gespritzt und danach mit Schaumstoffflocken beflockt. Dazu habe ich noch ca. 20 Einzelne Fertigbäume (Nadelbäume) gekauft und dann den Wald "gepflanzt".

Zu allerletzt wurden dann die Außenseiten des Modulkastens braun gestrichen. Im Frühjahr 2001 war ich endlich mit meinem ersten Modul fertig.

Für eine größere Ansicht des Moduls einfach auf das Bild klicken:

Fertig Fertig in Gleisrichtung



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